Ein Strohballen als ideale Anbaufläche für wenig Platz

Das Gärtnern auf Strohballen ist ein neuer Trend für Hobbygärtner. Die Idee dazu kommt aus den USA und bringt für die Kultur von Nutzpflanzen viele Vorteile mit sich. Welche das sind, wie ein Gärtnern auf Strohballen tatsächlich funktioniert und wie sich die Idee günstig umsetzen lässt, verraten wir Ihnen hier.

Die Vorteile des Strohballen-Gartens

Wer Kartoffeln, Erdbeeren, Tomaten und andere Nutzpflanzen im Strohballen anbaut, hat weniger Probleme mit Unkräutern. Außerdem entfällt die oft mühevolle Aufgabe der Bodenvorbereitung wie Haken und Auflockern. Noch dazu entsteht in den Ballen keine Staunässe, weil überschüssiges Wasser direkt abfließen kann. Zudem ist mit den Ballen ein Gärtnern auf kleinem Raum und jedem Untergrund möglich. Ein weiterer sehr positiver Effekt ist, dass durch die Verrottung des Strohs Wärme entsteht – also ein Heizeffekt wie er auch in Früh- und Hochbeeten bei entsprechender Befüllung gegeben ist. Dadurch kann früher geerntet werden. Nicht zuletzt sind die Strohballen-Beete etwas nach oben gesetzt. Dadurch sind sie ergonomischer, da sie ein aufrechtes Arbeiten ermöglichen. Nach der Ernte kann der sich zersetzende Strohballen schließlich einfach kompostiert werden.

Vorbereitung der Strohballen

Die Jungpflanzen bzw. das Saatgut werden natürlich nicht ins trockene Stroh gesetzt. Vor dem Bepflanzen / Aussäen werden die Ballen erst noch vorbereitet. Dazu werden die Ballen circa zwei Wochen vor ihrer Bepflanzung ausreichend gedüngt und gewässert. Auf mehrere Tage verteilt, wird jeder Strohballen mit etwa 500 bis 600 Gramm Dünger versorgt. Verwendet werden dafür handelsübliche NPK-Dünger (500 g) oder auch organischer Volldünger (600 g). Am 1., 3. und 5. Tag wird etwa 100 g Dünger auf jeden Ballen gegeben und gut eingegossen. Am 2. und 4. Tag gründlich mit Regenwasser gießen. Am 6. Tag mit warmem Wasser gießen. Dann sollte die Wärmeentwicklung im Ballen einsetzen. Ab dem 10./12. Tag sollten sich Kompostwürmer eingenistet haben und die Wärme im Balleninneren bereits spürbar sein.

Das Bepflanzen der Strohballen

Anfang April können schon Erdbeeren und Kartoffeln in die vorbereiteten Strohballen gepflanzt werden. Dazu einfach in den Strohballen ein Loch bohren, die Pflanzen hineinsetzen und das Loch mit Pflanzerde verschließen. Optimal geeignet sind alle wärmeliebenden Pflanzen wie Tomaten, Kürbis, Melonen, Auberginen, Paprika, Chili.... Auch für rankende Pflanzen ist so ein Beet hervorragend geeignet, da ein Klettergerüst leicht integriert werden kann. Dazu reicht es an beiden Seiten der Ballen einen Holzpfosten einzuschlagen und diese über Schnüre oder Seile zu verbinden. Über die Holzpflöcke kann auch eine Folie gelegt werden, um vor allem empfindliche Kulturen vor den letzten Nachtfrösten im Mai sowie vor Regen zu schützen. Bei warmer Witterung müssen die „Strohballen-Gewächshäuser“ jedoch ausgiebig gelüftet werden, damit kein Hitzestau entsteht.

Bezugsquellen für Strohballen

Je nach Menge der gewünschten Strohballen können unterschiedliche Quellen geeignet sein. Wenige Ballen sind oft im Pferdehof in der Nähe erhältlich. Werden dagegen mehr Strohballen benötigt, sollten die Hobbygärtner sich direkt an Landwirte wenden.

Weitere Tricks und Tipps

Auch eine Aussaat ist auf den Strohballen möglich. Dazu wird vorher etwas Pflanzerde auf den wie oben beschrieben präparierten Ballen verteilt. Darauf kommen die Samenkörner, welche je nach Kultur mit mehr oder weniger Erde bedeckt werden.
Zuletzt noch ein Tipp: Ein poröser Bewässerungsschlauch, welcher auf den bepflanzten Ballen ausgelegt wird, erleichtert das spätere Gießen.

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